Zwischenmeldung aus der bitteren Realität: In Berlin-Neukölln wurde ein totes Baby im Müll gefunden.
Zwischen Suchplakaten über entlaufene Hunde und Bürgerinitiativen gegen den bereits erledigten Abriss des Kiehlsteg trübt nun ein Aushang der Berliner Kriminalpolizei das vermeintlich idyllische Bild am Weichselplatz in Berlin-Neukölln: In einem Mülleimer im Park wurde am Dienstag, verpackt in einer Plastiktüte, die Leiche eines neugeborenen Babys entdeckt. Die Polizei bittet nun um Mithilfe.
Laut Tagesspiegel hatten „zwei Polizeibeamte den verschlossenen Beutel, in dem der Säugling lag, schon am vergangenen Freitag in der Hand – warfen die Tüte aber dann in einen Abfallkorb der Grünanlage am Weichselplatz, ohne hineinzusehen. Sie dachten, es sei Müll darin.“ Der Fundort liegt unmittelbar an einer meiner täglichen Spazierrouten, nur 20 Meter weiter befindet sich ein großer und immer gut besuchter Spielplatz. Und weil man die Grausamkeit ohnehin nicht weiter in Worte packen kann und will, es hier auf dem Blog aber naturgemäß oft um Berlin und Neukölln geht (wir leben hier), veröffentliche ich hier nicht mehr als den Aufruf der Polizei. Vielleicht kennt ja am Ende doch irgendeiner wen, der oder die im Kiez wohnt und mal eine Frau gesehen hat, die… Ihr wisst schon.
Womit auch der letzte Zugezogene zwischen Bioläden, Kitaplatzsuche, coffee to go und Mieterhöhungen wie einst in Prenzlauer Berg merken muss: Das hier ist eben immer noch Neukölln.
In Berlin gibt es übrigens insgesamt fünf Babyklappen.
Wie grausam, ich glaube ich werde nie verstehen wie sich jemand auf diese Weise sein Kind „entsorgen“kann, neben den Babyklappen gibt es mittlerweile sogar viele weitere Möglichkeiten wo die Frauen sich auch anonym hinwenden könnten, wie „Moses Baby“ und andere.