D.I.L.F.

OMG! Lauter Dilfs im Disneyland! (Screenshot)
OMG! Lauter Dilfs im Disneyland! (Screenshot)

Da sieht man mal wieder, wie ahnungslos ich bin. „Pack die Koffer, schnapp dir Kid A, ab nach Disneyland!“, schreibt mir die neue Hospitantin aus der Redaktion, in der ich seit ein paar Tagen wieder durch Elternzeit bedingte Abwesenheit glänze, und schickt einen Buzzfeed-Link mit. „Darauf hat dein Blog gewartet“, schreibt sie noch hinterher. Und ehe ich mich versehe, sehe ich unter der Überschrift „Dilfs of Disneyland“ lauter Instagram-Fotos von Vätern aus dem Ryan-Gosling-Lookalike-Katalog, die mit ihren Kindern offenbar bis offensichtlich durch Disneyland spazieren. Bis ich kapiere, dass das D in „Dilf“ nicht für Disneyland und der Rest für etwas steht, dass ich noch entschlüsseln muss, vergehen ein paar langsame Augenblicke. Dann lese ich erste Kommentare über all diese angeblichen, äh, „Hot Dads“. Mir fällt Hugh Grant in „About A Boy“ ein, der sich mit Kind bessere Chancen bei den Frauen ausrechnet.

Dilfs sind also wohl das (eigentlich naheliegende) männliche Pendant zu Milfs, die man spätestens seit „American Pie“ als Abkürzung für „Moms I’d like to fuck“ (siehe Stiflers Mom“) kennt, aber schon dort hakt es ja: In meiner Wahrnehmung taucht dieser ziemlich schäbige Begriff im Zusammenhang mit Frauen jenseits der 40 auf, also bei mutmaßlichen Müttern, deren Kinder schon selber die Geschlechtsreife erreicht haben. Und diese Dilfs da, die tragen teilweise noch Babys auf dem Arm! Die unterschiedliche Kategorisierung, wer nun in welchem Alter Milf und wann Dilf ist, könnte aber auch daran liegen, dass Männer über 40 nun wirklich nicht mehr die sportli… Ach, lassen wir das.

Liebe Kollegin: Falls ich tatsächlich in den nächsten Jahren nach Disneyland fahre, nehme ich Kid A mit, soviel steht fest. Als ich vor zwei Jahren in den Universal Studios bei „Shrek“, den „Transformers“ und im „Krustyland“ war, gab es unseren Sohn ja nur in der Theorie. Vielleicht fotografiert mich dort dann eine blinde Instagrammerin! Falls das aber sogar ein Kompliment gewesen sein soll: „Sorry, ich bin vergeben!“ (Ein Satz, den ich schon immer mal sagen wollte). Und zum Glück an die Frau, wegen der ich erst überhaupt ein Dad Vater wurde.

Wenngleich schon wegen der geographischen und biologischen Gegebenheiten – Berlin ist nicht Kalifornien, ich nicht Ryan Gosling – eher ein Trottel im „Tropical Island“ als ein Dilf.

Ein Gedanke zu ”D.I.L.F.

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