Italienische Jungs, die keine Mädchen schlagen

Ein Werbevideo gegen Gewalt und für eine italienische Zeitung: Der Viralclip “Dalle uno schiaffo” zeigt Jungs, die es später mal zu richtigen Gentlemen bringen dürften.

Ein kleiner Charmeur und seine Umworbene (Screenshot)
Ein kleiner Charmeur und seine Umworbene (Screenshot)

Lasst Euch bitte von der Überschrift nicht in die Irre führen: Nein, hier behauptet keiner indirekt, dass die meisten italienischen Jungs Mädchen schlagen würden. Ein aktuelles Problem scheint Gewalt von Männern gegenüber Frauen in Italien dennoch zu sein, denn warum sonst würde die italienische Online-Tageszeitung Fanpage.it ein süßes Kindervideo ins Netz stellen, in dem genau diese Art der Gewalt thematisiert wird? Gut, vielleicht wegen der viralen Verbreitung. Dann hätten sie ihr Ziel bereits erreicht.

Im drei Minuten und 19 Sekunden langen Clip mit dem Namen “Dalle uno schiaffo”, was auf englisch wohl soviel wie „From A Slap“ bedeutet, werden eine Handvoll Jungs zwischen sieben und elf Jahren gezeigt, die sich selbst und ihre Berufswünsche vorstellen. Danach wird ihnen ein Mädchen namens Martina vorgestellt, und die Jungs sollen nach ein paar Grimassen und Annäherungsversuchen unter anderem beschreiben, was ihnen an Martina gefällt. Ihre Augen, ihre Schuhe, ihre Haare, antworten die Kinder, einer will gar gleich ihr Freund sein. Die Untermalung der Szenen mit romantischer Klaviermusik tut ihr Übriges – bis der Interviewer eine unerwartete Bitte stellt: „Schlag sie!“, fordert er die Jungen auf. Und was passiert? Natürlich kommt nicht ein einziger von ihnen der Aufforderung nach, sie bringen es einfach nicht übers Herz. Warum nicht? „Weil ich ein Mann bin“, wie eine der zuckersüßen und charmanten Antworten lautet.

Bleibt zu hoffen, dass die Outtakes dieses Videos nicht doch noch haufenweise Jungs zeigen würden, die ohne zu zögern zugeschlagen haben. Schauspieler sind die Kinder laut Fanpage.it angeblich nicht, ein Viralhit ist der Clip allemal: Seit seinem Launch am 3. Januar 2015 wurde das Video bis jetzt allein bei Facebook über 21.5 Millionen Mal aufgerufen.

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