„Vielleicht keine Delphin-Therapie, aber das ein oder andere Zicklein, Eslein oder vielleicht auch Schaf“: Warum und womit zwei radioeins-Moderatoren ein neues Kinderhospiz in Berlin unterstützen – und wie man sich von ihnen als Spender unterhalten lassen kann.
Kinderhospiz. Schon bei dem Wort allein könnte ich heulen. Es steckt so schrecklich viel darin: die Tragik des unaufhaltsamen Endes eines kranken kleinen Lebens, das Leid der Eltern und ein Entwurf davon, wie die Gesellschaft mit Schicksalen umgeht, mit denen man kaum umgehen kann. Kinderhospiz. Uff. Als Vater – da geht es mir wohl wie allen Eltern – kann ich mir kaum Schlimmeres vorstellen, als wenn mein Kind vor mir sterben würde. Mit Mitleid allein ist todkranken Kindern und ihren Familien aber nicht geholfen. Deswegen existieren solche Kinderhospize, und deshalb müssen Menschen gefunden werden, die Geld und Zeit dafür spenden. Oder gute Unterhaltung. Aber von vorne.
Deutschlandweit gibt es über ein Dutzend stationärer Kinderhospize. In Berlin gibt es bereits ein Kinderhospiz sowie diverse ambulante Hospizdienste, und offenbar reicht das leider nicht: Rund 1500 Kinder und Jugendliche, heißt es, litten in Berlin unter einer tödlichen Krankheit. Im Februar 2015 wird in Berlin-Friedrichshain ein neues Kinder-Tages- und Nacht-Hospiz eröffnet, das „Kindern wie Eltern diese letzten Tage, Monate und manchmal auch noch Jahre erleichtern sollen“. 100 Familien werden vom „Berliner Herz“ schon jetzt ambulant betreut, im Hospiz selbst soll es zwölf Plätze geben, sieben davon sind für eine Tages- oder Nachtaufnahme gedacht. Es gehe dort um Betreuung, medizinische Pflege, Trost, Entspannung und sogar Spaß – davon erzählten die Radiogrößen Robert Skuppin und Volker Wieprecht am Dienstagmorgen auf radioeins. Zur Unterstützung wollen Skuppin und Wieprecht am 16. Januar 2015 eine Benefiz-Lesung in Berlin-Mitte mit „dem Besten aus unseren fünf Büchern“ abhalten. Karten gibt es gegen Spenden, von denen ein Streichelzoo finanziert werden soll. „Vielleicht keine Delphin-Therapie, aber das ein oder andere Zicklein, Eslein oder vielleicht auch Schaf, zum Beispiel“, sagt Wieprecht. Wie das Ganze funktionieren soll? Ein wenig umständlich.
Wer zur Lesung des übrigens sehr guten Moderatorenduos Skuppin und Wieprecht will, der muss eine E-Mail an den Landesverband Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbands Deutschlands schreiben. Darin erkläre er oder sie bitte, wieviel man zu spenden gedenke, Wieprecht und Skuppin empfehlen mindestens 50 Euro und wollen so 10000-15000 Euro sammeln. Im Gegenzug bekommt man Tickets, den genauen Veranstaltungsort, ein beruhigtes Gewissen, wenigstens mal irgendwas Gutes getan zu haben – und einen hoffentlich unterhaltsamen Abend. Der soll nämlich in ausgelassener Stimmung münden, mit Wein, Tanz und Gelächter und ohne Betroffenheitsgestus. „Weil die Kinder und Eltern die dort leben auch Freude haben wollen“, sagt Volker Wieprecht und erklärt hier ausführlicher, wie das alles gedacht ist.
Kinderhospiz. Ausnahmsweise vielleicht mal doch ein Grund zum Lachen.