Niedergeschriebene Erinnerungen meiner Oma an ihren behinderten Bruder und die Nazis.
„So kam Werner in ein Heim. Mit Mutter bin ich hingefahren. Wir mußten sehr lange warten. Er sah erbärmlich aus. Ganz verschüchtert blieb er an der Türe stehen. ‚Bin lieb‘, sagte er, ‚bitte keine kalte Dusche‘.“
Meine Oma Paula wurde im November 1919 geboren. Sie war das neunte Kind ihrer Eltern. Nach ihr kam noch Werner zur Welt. Werner war behindert. 1933 kamen die Nazis an die Macht.
Mit ihrem Mann August bekam sie acht Kinder, das erste 1945. Dieses Jahr wäre sie 100 geworden, vor vier Jahren starb sie nach kurzer Krankheit. Sie war der dankbarste, zufriedenste und genügsamste Mensch, den ich kannte.
Als sie 75 war, schrieb sie ihre Geschichte der Geschichte für ihre Nachfahren auf. Hier ist der Teil davon, in dem sie über ihren kleinen Bruder Werner und die Nazis schreibt.
Ich finde, Ihr solltet das lesen (wenn Ihr die schöne Schrift lesen könnt), jeder Wutbürger und AfD-Wähler sollte das erst recht tun:
P.S.: Über den Tag, an dem Fliegerbomben ihr die beste Freundin und deren Familie nahmen, hat Oma Paula auch eine Seite geschrieben.
Ein Gedanke zu ”Werner muss ins Heim“