Auf Facebook schildert der Kolumnist und Autor einem frischgebackenen Vater, was noch alles auf ihn zukommt. Ich kann nur „So ist es“ sagen und auf <3 klicken.
Meinen Freund Malcolm habe ich Euch schon vorgestellt. Er schrieb hier kurz vor der Geburt seiner ersten Tochter ein paar Sorgen auf, die ihn als werdenden Vater so umtrieben. Nun ist seine Tochter geboren und wohlauf (yeah), und Malcolm sieht sich (Überraschung!) mit neuen Problemen konfrontiert. Auf Facebook beschwerte er sich neulich darüber, dass das Baby sich bereits zu sehr an beruhigende Fön-Geräusche gewöhnt habe:
Eine Antwort kam von Malte Welding. Er ist Autor und Kolumnist, indirekt habe ich ihn hier auch schon mal vorgestellt, als es um sein Elternsachbuch „Seid fruchtbar und beschwert Euch!“ ging. Seinen Kommentar nun, den Malcolm folgerichtig mit der Frage kommentierte, ob Welding nach seinen Liebeskolumnen nicht professionell in die Elternberatung einsteigen wolle, fand ich derart treffend, dass ich ihn Euch hier unmöglich vorenthalten kann. Nehmt das (mit Humor), werdende Eltern; erkennt Euch selbst und Eure neuen Leben darin wieder, Väter und Mütter:
„Wenn ich mal einen Ausblick auf die nächsten Jahre geben darf: Die Babyzeit ist körperlich anstrengend, aber einfach. Es ist im Grunde, als wärst du auf einmal Paketbote mit Tag- und Nachtschichten (irgendjemand hat im Planungszentrum vergessen, dass es Schlafzeiten gibt).
Wenn die Kinder 2 sind, lässt die körperliche Anstrengung nach. Sie können gehen, sie können durchschlafen, sie können selbst essen. Allerdings können sie auch außergewöhnlich exzentrische Wünsche haben, die sie zwar nicht explizit äußern, deren Nichterfüllung sie aber zu einem Nervenzusammenbruch treiben können, den sie nur allzu willig weitergeben an alle Umstehenden.
Nicht selten steht man im Eisladen neben einem völlig aufgelösten Zweijährigen, der „ilaila“ brüllt, als sei der Geist von Klaus Kinski in ihn gefahren, nur um nach wenigen Minuten zu verstehen, dass er das Eis mit einem lila Löffeln zu essen gedenkt.
Hat man diese LSD-Zeit überstanden, ist alles locker und leicht. Locker und leicht wie ein Schachfinale bei der WM, nachdem man fünf Minuten vorher auf dem Klo rasch durch ein Schachregelheft blättern durfte.
Jetzt muss man sein Kind durch eine Umwelt begleiten, die leider Gottes aus anderen Kindern besteht. Kinder, die es blöd finden, dass es lange oder kurze Haare hat, sich für Meerschweinchen interessiert oder gerade nicht, Kinder, die einen ihnen vor Minuten zugelaufenen Achtjährigen zu ihrem besten Freund erklären oder überzeugt sind, Weltbeherrscher zu sein.
Der Rat, Gewalt gegen alles und jeden zu verwenden, klingt da durchaus plausibel, aber leider gibt es Gesetze und andere Eltern und oft ist man unzureichend bewaffnet. Andere Dinge sind komplizierter, das würde aber den Rahmen sprengen.
Grundsätzlicher Rat: Immer daran denken, wie sie dir das erste Mal auf den Bauch geschissen haben und wie glücklich du dabei warst.
Sie wollen nie dir etwas Böses, nur alles Gute für sich.“
Der letzte Satz ist soooo wichtig, vor allem, wenn du das fünfte Mal in einer Nacht raus musst 🙂
Bei uns ist gerade der erste Monat rum. Die ersten Tage nach dem Krankenhaus waren chaotisch. An Haushalt oder Entspannung war nicht zu denken. Mittlerweile hat sich aber eine gewisse Routine eingespielt. Und auch wenn die Nächte zerstückelt sind und manchmal die Nerven echt blank liegen … am Ende des Tages ist da nur noch Glück. Denn (zumindest für uns) ist ein eigenes Kind schon der Sinn und die Erfüllung des Lebens.