Gut, der folgende Witz stammt eigentlich aus dem Publikum, das bei Jimmy Carrs Show in London anwesend war, die nun wiederum auf Netflix nachzusehen ist.
Dreiteiler, Einstecktuch, geföntes Haar, keine Krawatte – Carr sieht aus wie ein Banker, der nach Feierabend ins Theater will. Dass dieser Eindruck aber täuscht, weiß man, sobald der Typ den Mund aufmacht. Ich spare mir hier Beispiele, nur soviel: Würde Carr seine Mitmenschen auf der Straße so beleidigen, wie er sein Publikum beleidigt, wäre ihm eine blutige Nase sicher. Was er auf der Bühne vermeintlich Diskrimierendes sagt, müsste sofort Menschenrechtsbeauftragte, Feministinnen und Feministen, die LGBT-Community und den Staatsschutz auf den Plan rufen. Wenn es nicht so verdammt unterhaltsame Satire wäre.
Seine Art von Humor erklärt Jimmy Carr wie folgt: „Was falsch, verboten oder nach Tabu klingt, findet ein Teil von mir lustig. Das Lachen muss dir im Halse stecken bleiben. Wenn ich zum Beispiel über den Sex mit einer Frau spreche, sage ich nicht, dass sie ‚aroused‘ war. Das ist langweilige Sprache. Wenn ich aber sage, dass sie feuchter als das Kinn eines Spastikers war…“ Oh, pardon, das war ja doch ein Beispiel.
An einer anderen Stelle der einstündigen Live-Show-Aufnahme aus dem Jahr 2015 im Londoner Hammersmith Apollo liest Jimmy Carr SMS vor, die ihm die zahlenden Besucher vorher schicken sollten. Kein Wunder, dass die Absender sich ins Zeug legten, Carrs Humor in nichts nachzustehen. So kam es auch zu dem folgenden Witz, in dem es, nun ja, auch um Kinder geht:
https://www.youtube.com/watch?v=Mf1qrB3k04Y
Jimmy Carr kommt übrigens auf Deutschland-Tour: Am 28. September 2016 tritt er im Konzertsaal der UdK in Berlin auf, am 29. September im Freiheiz in München.
Über den Witz können wahrscheinlich alle lachen, ausser die, deren Kind von Pädophilie betroffen ist.