Wir (Eltern) müssen nur wollen!

Wie Denis Scheck auf „Mamikreisel“ bestellt: Ein paar Worte in Text und Video über Inke Hummels drölftes Buch „Vom Müssen zum Wollen“ und mein Elternfeeling dahinter.

GaliGrü aus unserer Vater-Kind-Kur. Und damit ist nicht (allein) die Lektüre dieses Buches gemeint.

Vorweg: Einen Scheiß müssen wir und Du und ich. Weg mit all dem Druck, der besonders durch Instagram oder viel zu viele, oft ach so gut gemeinte Ratgeber auf den Schultern von Eltern landet. „Wir müssen nur wollen“, das ist natürlich ein Zitat aus dem fast gleichnamigen Song von Wir sind Helden, deren wunderbare Ex-Sängerin und -Songschreiberin Judith Holofernes sich auch als Autorin, Solokünstlerin und unfreiwillige Elternsprecherin einen Namen machte. Und ein ironischer Kommentar auf die turbokapitalistische „Tellerwäscher“-Mär, die uns liberale Wohlstands-Parteien (vor allem eine gelb-blaue) seit Jahr und Tag vorgaukeln und die auch Bundeskanzler Friedrich Merz („Wir müssen alle mehr arbeiten!“) wieder schmerzlich salonfähig macht.

„Vom Müssen zum Wollen“ wiederum ist der Titel des drölften Buches von Inke Hummel, die Beatles-Reinkarnation unter den Ratgeber-Autorinnen. Ich habe ihren Output nicht nachgezählt, aber allein, während ich ihr aktuelles, im Februar 2025 erschienenes Buch lese und im folgenden Video darüber spreche, hat diese Teufelskerlin und von mir für meine journalistischen Texte gerne angefragte Expertin zwei weitere Bücher angekündigt. Auch für dieses Blog warf mir die Pädagogin, Coachin, Familienberaterin und Bestseller-Autorin bereits einige Zitate zu, zum Beispiel für einen Post zum Thema „Wie ich meinen Kindern Krieg erkläre“, nachdem Russland die Ukraine überfiel. Und meine Söhne halten sie für credibil, seit wir sie zufällig als Expertin in einer älteren Folge von Checker Tobis „Checkpod“-Podcast hörten. Props, Inke!

Schon der Untertitel „Wenn du als Elternteil nur noch funktionierst. Dein Coaching für einen selbstbestimmten Familienalltag.“ hat mich abgeholt. Bei aller Liebe für meine Kinder: Wie wahrscheinlich alle Eltern verspüre ich viel zu oft Stress in ihrer Gegenwart – obwohl ich doch nicht mehr und nicht weniger als eine gute, entspannte Zeit mit ihnen haben und sie gesund begleiten will. Während ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich auf Vater-Kind-Kur (mit nur einem Kind, Luxus, I know) und merke: Dem Alltag zu entfliehen und sich mal nicht von Terminen, Hausaufgaben, Haushalt, der eigenen Erwerbsarbeit und Gedanken wie „dieses Buch oder diesen Ratgeber müsste ich eigentlich auch mal lesen“ treiben zu lassen, hilft schon ungemein. Dieser Alltag wird aber wiederkommen. Und eben dann will ich ja stärker, sicherer, souveräner, gelassener, zuversichtlicher, konsequenter, glaubwürdiger erscheinen – meinen Kindern gegenüber, aber auch mir selbst.

Elterliche Erwartungshaltungen ändern

Inke Hummel schafft es in ihrem Buch (und in ihren Beratungen, von denen ich auch schon mal eine in Anspruch nahm), Elternteile wie mich – mehr noch aber Eltern von kleineren Kindern, glaube ich – an die Hand zunehmen, um sie irgendwann wieder loszulassen. Ihre Ratschläge vermitteln keinen Druck, sondern Verständnis, Motivation und in den besten Momenten ein Aha-Gefühl: „Ja, genau, so geht es mir, und ja, genau, so soll es mir gehen, und ach, vielleicht sollte ich diesen oder jenen Glaubenssatz tatsächlich über Bord werfen und meine Einstellungen, festgefahrenen Reaktionen und Erwartungshaltungen ändern.“ Viele Tipps von Inke („Du bist gut genug“) kommen mir auf Anhieb wie ein guter erster Schritt in diese Richtung vor, aber klar: Lesen „muss“ ich selbst einen so wertschätzenden Ratgeber immer noch selbst. So wie ich auch mein Umfeld, die Bedürfnisse meiner Kinder sowie gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Stressoren nicht alleine ändern kann – meinen Umgang damit und mit mir selbst aber durchaus.

Full Disclaimer: Ich habe „Vom Müssen zum Wollen“ (Affiliate Link) als vermeintlich perfekt begleitende Kur-Lektüre noch nicht zuende gelesen und aktuell tbh mehr Lust auf einen Roman, Krimi oder anderweitigen No-Brainer/Pageturner. Oder fange ich mit „Superkraft statt Superstress: In 7 Schritten raus aus der Stress-Spirale“ (Affiliate Link) von René Träder noch ein weiteres Buch an, dessen Titel mich bereits abholt? Hier jedenfalls noch ein 13-minütiges Selfievideo, in dem ich über „Vom Müssen zum Wollen“ spreche. Als ob Ihr Denis Scheck auf „Mamikreisel“ bestellt hättet!

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