Das guckst du!

Influencer teilen in Videos Pranks, Let’s Plays oder ihr Privatleben. Millionen Menschen schauen ihnen dabei zu. Klingt nach einem Traumjob? Spaß haben und dabei reich und berühmt werden? Ganz so leicht ist das nicht! Hinter der lustigen Fassade steckt jede Menge Arbeit.

So schön können gedruckte Texte aussehen: Auszug aus der Ausgabe 5/2025 des „weil.“-Magazins

+++ Dieser Text ist in der Oktober-Ausgabe von „weil.“, das erste Wirtschaftsmagazin für Kinder aus dem Carlsen-Verlag, erschienen. Ihr Schwerpunktthema lautet „Teilen“. „weil.“ erscheint alle zwei Monate. Ihr findet es in jedem gut sortierten Kiosk – oder online unter www.weil-magazin.de+++

Schon als 13-Jähriger sah Leo sich Videos von anderen Teenagern und jungen Erwachsenen auf YouTube an. „Das will ich auch mal machen“, dachte der Junge aus Berlin. Aber er hatte Geduld. Erst nach dem Abi probierte Leo sich auf der Social-Media-App TikTok aus. Einer seiner ersten Clips, in dem er sich eine neue Frisur verpassen ließ, ging prompt viral – und Leo war angefixt: „Krass, dass man hier eine Million Klicks kriegen kann! Einfach so, weil das Video irgendwie lustig war!“

Das ist Leo aka @freshprinceofberlin (Foto: Jasper Gumz)

Das ist zwei Jahre her. Seitdem postet Leo fast täglich neue Inhalte. Mit Erfolg: Seinem Comedy-Account @freshprinceofberlin folgen auf Instagram rund 65.000 Menschen, bei TikTok sogar 200.000. In seinen Clips parodiert Leo mit Freunden pubertierende Teenager in Alltagssituationen. Die erfolgreichsten wurden dort fast vier Millionen Mal angesehen.

Geld verdient der heute 21-Jährige damit trotzdem bisher unregelmäßig. Leo studiert International Business Management, also Unternehmensführung, hat für sein eigentliches Ziel aber gerade ein Auslandssemester abgesagt: „Eine Million Follower wären schon cool“, gibt er zu. „Ich will einfach, wie alle, mein Hobby zum Beruf machen.“

Was bedeutet eigentlich „Content Creator“?

Leo ist „Content Creator“, das bedeutet übersetzt so viel wie „Erschaffer von digitalen Inhalten“. Das können Witze, Selbstversuche, Reaktionen, Pranks, Bastel- oder Backanleitungen, Mode-, Fitness- oder Gamingtipps sein. Sie kommen meist von jungen Leuten, die sich mit ihren Clips und ihrer Reichweite eine Marke erschaffen haben, die weit über den eigenen Bekanntenkreis hinausstrahlt. Dann sind sie auch Influencer – sie beeinflussen ihre Fans in deren Denken, Handeln oder Freizeitverhalten.

Vielleicht kennst auch du ein paar der ganz großen Namen: Paluten, Arazhul, Jessiebluegrey, Papaplatte, HeyMoritz, EinfachGustav und Alpay Santi zum Beispiel. Sie sind Stars, die ihr junges Publikum unterhalten. Denen du dich nahe fühlen kannst. Durch Werbepausen, Kooperationen, Merchandise, Events, Auftritte und manchmal sogar eigene Bücher verdienen diese Influencer ihren Lebensunterhalt. Viele lassen sich dafür von einer sogenannten Influencer-Marketing-Agentur unterstützen.

Eine dieser Agenturen heißt LunyOne. Niclas Seebode gründete sie zusammen mit dem YouTuber Lukas „puuki“ Ortner 2021 in Köln. Da war Niclas selbst gerade mal 19 Jahre alt. Heute stehen bei LunyOne mehr als 65 „Inhouse Creator“ unter Vertrag, also Leute, die sich exklusiv von ihnen vermarkten lassen. Ihr Zugpferd ist LukasBS. Der Gaming-Influencer teilt auf Youtube jeden Tag ein neues Video, das über 150.000 Kinder und Jugendliche sehen. 2,46 Millionen Menschen folgen ihm. LukasBS zockt das mobile Videospiel „Brawl Stars“, kommentiert und filmt sich dabei. Zwischendurch empfiehlt er Produkte, bewirbt seinen „Burger Pommes Song“ und verkauft Hoodies, Tassen, Eistee und Autogrammkarten als exklusive und zeitlich begrenzt angebotene Pakete. Kaufen, kaufen, kaufen: Seine Fans finden es toll, deren Eltern meist nicht so.

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