Eine re:publica für Kinder: Johnny und Tanja Häusler kündigen TINCON an

Große Pläne: Die Macher von Spreeblick.com und der Digitalkonferenz re:publica planen ein „Festival für die junge digitale Gesellschaft“. Nach Berlin sollen weitere Städte folgen.

TINCON-Teenage-Internetwork-Berlin

In Berlin wird es 2016 erstmals eine Digitalkonferenz für Kinder geben. Die Teenage InterNetwork Conference, kurz TINCON, soll vom 27.-29. Mai im Haus der Berliner Festspiele stattfinden.

>>> Tanja Häusler im Interview über die TINCON 2015

Gegründet wurde die TINCON und der Verein TINCON e.V. von Tanja und Johnny Häusler. Auf der Digitalkonferenz re:publica, die dieses Jahr vom 5.-7. Mai 2015 in der Berliner STATION stattfindet, präsentierten die Spreeblick-Macher und re:publica-Mitgründer in einer Session namens „#butterbeidiefische“ erstmals ihre Idee und die geplante Umsetzung.

Wie es zur TINCON kam?

Vor rund drei Jahren erschien Tanja und Johnny Häuslers gemeinsames Buch „Netzgemüse“. Ein Ratgeber für Eltern, der einen „entspannten und optimistischen Bllick auf das digitale Aufwachsen der Kinder“ werfen sollte, wie Tanja Häusler auf der Bühne sagt. Auf der re:publica 2013 folgte eine Wutrede über das deutsche Bildungsystem und den Umgang mit sogenannten Digital Natives. „The kids are alright“, den Kindern geht es gut, finden die Häuslers, die selber zwei Söhne im Teenageralter haben, in den Schulen und den Medien kommt diese Message aber offenbar nicht an.

Tanja und Johnny wurden nach diversen Vorträgen müde davon, „Schulen zu erklären, dass wir uns im Jahr 2015 befinden“. Immer sei diffus von Medienkompetenz für die Kinder gesprochen worden – jetzt aber haben sich die Häuslers mal hingesetzt und überlegt, was es denn wirklich ist, das sie sich für die Generation ihrer Söhne wünschen. Auf der re:publica 2015 benennen und erläutern sie drei Kernforderungen, die auch als Zielsetzung der daraus entstandenen TINCON verstanden werden dürfen:

  1. Wissen aus erster Hand
  2. Kommunikation auf Augenhöhe
  3. Respekt für die digitale Kultur

Ja, die Forderung nach mehr Medienkompetenz wurde bereits von der Regierung an die Schulen weitergereicht, wissen die TINCON-Macher. „Aber wir wollen dem Staat – man siehe nur dessen Umgang mit Themen wie Vorratsdatenspeicherung und Geheimdienstaffären – nicht das Feld alleine überlassen“, so Johnny Häusler.

Für alle, die sich „#butterbeidiefische“ auf der re:publica nicht geben konnten, weil sie sich entweder eine der drölf zeitgleich stattfindenden anderen Sessions angeschaut haben oder weil sie schlichtweg nicht vor Ort sein konnten, ist die Ankündigung von Tanja und Johnny Häusler – wie übrigens ein Großteil der anderen Veranstaltungen der re:publica 2015 auch – auf YouTube nachträglich im Videostream zu sehen:

Auf der ersten TINCON in Berlin werden mindestens 1000 Gäste zwischen 13 und 21 Jahren erwartet, Konferenzen in anderen deutschen Städten oder Roadtrips sollen folgen. Kooperationen mit Junior Lab, Jugend Hackt, Open Data City, Thingscon und The Constitute bestehen schon jetzt, ein dafür gegründeter Verein namens TINCON e.V. ebenfalls. „Das soll ’ne große Sache werden“, sagen die Häuslers. Verschiedene Stores sind in Planung, sie würden sogar gerne ein Tinhaus errichten, ein Jugendzentrum, in dem „digitale Medien diskutiert und praktiziert werden“.

Die Kids, für die die TINCON gemacht wird, sollen unter anderem über Newsletter, What’s-App-Broadcastlisten, Snapchats und natürlich auch ihre Eltern erreicht werden. Die Finanzierung läuft über Sponsoren, Fördermittel und Spenden.

Wie all das wohl die Macherinnen der dieses Jahr erstmals stattfindenden Blogfamilia finden? Aber gut, dort geht es ja zuerst um die Eltern.

Ein kleines Interview mit Tanja Häusler über die TINCON folgt in Kürze.

5 Gedanken zu „Eine re:publica für Kinder: Johnny und Tanja Häusler kündigen TINCON an

  1. Hallo Fabian,
    die Macherinnen der Blogfamilia begrüßen das natürlich.
    Uns geht es bei der Blogfamilia ja auch nicht in erster Linie um die Heranführung von Kindern an digitale Kultur, sondern vielmehr darum, Vereinbarkeit zu zeigen. Das bedeutet, dass Eltern ohne Barrieren an einer Konferenz teilnehmen können, gerade wenn es sich um eine Konferenz zur Weiterbildung handelt. Natürlich hat es auch für Kinder Vorteile, wenn das Arbeitsleben der Eltern nicht komplett abgeschnitten ist vom Familienalltag, sondern erfahrbar ist, was die Eltern eigentlich so tun. Wenn dies auch noch zu einer altersentsprechenden Heranführung der Kinder an bestimmte Inhalte passiert, ist das wunderbar.
    Insgesagt sind Blogfamilia und Tincon aber völlig verschiedene Veranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Zielen. Aber vielleicht ist es ja im nächsten Jahrauch möglich, die Elternbedürfnisse noch mehr auf der republica zu berücksichtigen. In diesem Jahr wurde ja bereits ein erster Schritt getan.
    Liebe Grüße,
    Susanne

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