Vater lässt sich Zeichnungen seines Sohnes tätowieren

Keith Anderson aus Ontario tätowiert sich die Bilder von Sohn Kai auf den Unterarm – solange er noch Platz findet.

Neulich auf der Couch. Sherlock Holmes – im Fernsehen, gespielt von Jonny Lee Miller – sitzt an seinem New Yorker Küchentisch und tätowiert sich selbst. Seelenruhig und ohne mit der Wimper zu zucken lasert er sich den eigenen Unterarm. Keine Ahnung, was diese US-Version in der ersten oder zweiten Staffel von „Elementary“ des britischen Originals sich da tätowiert, aber was ich meine Frau in dem Moment rhetorisch fragte, das weiß ich: „Soll ich mir den Namen von Kid A tätowieren lassen?“ In Ermangelung einer geeigneten Körperstelle wird mich wohl auch dieses Tattoo – wie jedes andere Tattoo – niemals schmücken. Aber falls ich doch mal auf den Geschmack komme und neue Motive brauche, halte ich es wie Keith Anderson. Keith lässt sich nämlich die Zeichnungen seines Sohnes Kai tätowieren.

Angefangen hat alles mit einer Blume. Kai war vier Jahre alt und im Kindergarten, als er sie malte. Sein Vater Keith ließ sie sich, nun ja, kurzerhand auf den Arm tätowieren, und es sollte nicht Kais letztes Bild sein, das den heimischen Kühlschrank überleben dürfte. Zwei Jahre später folgte ein Seepferdchen, danach das kanadische Ahornblatt. Mit acht Jahren verewigte Keith von Kai gemalte Glasscherben auf seinem Unterarm („one of my favourite!“). Heute ist Kai 11 und hat schon selbst mittätowiert. Jedes Jahr soll ein Bild dazukommen, die bisherigen hat Keith Anderson vom Fotografen Chance Faulkner dokumentieren lassen. Und wenn Keiths Unterarm vollgemalt ist? „Er sollte wohl langsam mal kleinere Bilder malen!“, scherzt Keith. Aber er hätte ja auch noch einen anderen Arm. Und zwei Beine. Und einen Rücken. Und so weiter.

© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner
© Chance Faulkner

(via Dressed Like Machines)

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